
Was macht das Ladesäulenunternehmen Ionity?
Was macht Ionity?
Ziel von Ionity war es, bis Ende des letzten Jahres 400 sogenannte Ladeparks in Betrieb zu haben. Ionity ist ein aufstrebendes Elektro Unternehmen in Deutschland. Das von BMW, Ford, Daimler und Volkswagen gegründete Joint Venture zur Errichtung von Schnellladestationen erkannte jedoch schnell einige Hindernisse. Bis heute sind lediglich 336 Ladestationen aktiv in Betrieb. Noch ist unklar, wie es nach der ersten Bauphase weitergehen wird. Angesichts des steigenden Absatzes von Elektroautos prüft Ionity, sein Ladenetz weiterhin erheblich auszubauen. Die Hersteller, die hinter dem 2017 gegründeten Joint Venture stehen, würden zudem bereits eine weitere Finanzierung des Unternehmens in Betracht ziehen. Ziel ist es, lange Warteschlangen an Ladestationen zu vermeiden, indem die Anzahl der verfügbaren Elektroladestationen erhöht wird. Dies hat den Hintergrund, potenzielle Käufer von Elektrofahrzeugen nicht zusätzlich abzuschrecken. Ionity-Aktionäre berichte zudem über eine Wachstumsstrategie, die eine leistungsstarke Ladeinfrastruktur europaweit einschließt. „Es werden zusätzliche Investitionsmöglichkeiten diskutiert“, heißt es weiter in einem Interview mit Ionity-CEO Michael Hajesch.
Hyundai als Partner
Die Hyundai Motor Group, zu der die Marken Hyundai und Kia gehören, ist seit 2020 an Ionity beteiligt. Bislang soll jeder Partner rund 200 Millionen Euro in das Unternehmen eingebracht haben. Die weitere Finanzierung soll primär die Installation neuer Schnellladestationen in Städten und auf weniger befahrenen Fernstraßen ermöglichen. Ionity konzentrierte sich bisher vor allem auf überlastete Autobahnen und hat nur in ausgewählten Städten eigene Ladestationen aufgestellt.
Gesetzliche Vorgaben
In den meisten europäischen Ländern steigt der Absatz von Elektroautos, doch um sich auf dem allgemeinen Markt durchzusetzen, ist eine umfangreichere Ladeinfrastruktur zwingend erforderlich. Der verzögerte Aufbau der Ladeinfrastruktur in der EU gefährdet die Rentabilität von Elektroautos, bekräftigt BMW-Chef Oliver Zipse, der auch Chef der europäischen Herstellervereinigung ACEA ist. Er ist der Meinung, dass die Politik schnell handeln und ihren Mitgliedsstaaten verbindliche Ziele für den Ausbau der Ladeinfrastruktur setzen sollte.
Ionity als Premium-Anbieter
Mit dem Projekt respektive dem Unternehmen Ionity verfolgen die beteiligten Hersteller einen Premium-Ansatz, die Kilowattstunde (kWh) kostet seit 2020 bereits 79 Cent. Andere Anbieter innerhalb der EU sind deutlich günstiger, aber Ionity will an seinem aktuellen Preis festhalten – angeblich aus finanziellen Gründen, aber wohl auch, um Kunden in Zukunft mit Sonderangeboten zu locken. Zudem ist auf dem Markt einiges los. Seit Monaten wird gemunkelt, dass Audi und Porsche ein eigenes Ladenetz mit zusätzlichen Premiumdiensten für ihre Kunden planen, welches in naher Zukunft ein Konkurrent für Ionity sein könnte. Nicht alle Teilnehmer von Ionity halten dies für eine gute Idee. Viele sind der Meinung, dass weitere geschlossene Ladenetze, wie sie der E-Auto-Pionier Tesla nutzt, unnötig sind und den Markt unnötig verteuern. Polestar, die Elektroauto-Submarke von Volvo, hat sich kürzlich deutlich gegen eigene oder private Ladestationen ausgesprochen.
Firmenporträt Ionity
Das Joint-Venture Unternehmen Ionity, betreibt ein internationales Ladenetz für Elektrofahrzeuge entlang europäischer Autobahnen. 2017 gründete eine Gruppe von Automobilherstellern aus Deutschland das Unternehmen Ionity mit dem Ziel, Elektromobilität für Langstreckenfahrzeuge in ihre zukünftigen Produktlinien zu integrieren. Die erste Ausbaustufe von 400 Plätzen für das High-Power-Charging Netzwerk, bei dem zahlreiche Fahrzeuge an Ladestationen mit bis zu 350 kW Ladeleistung geladen werden können, sollte eigentlich bis Ende 2020 abgeschlossen sein. Aktuell steht der Ausbau bei ungefähr 80%.
Geschichte
2016 kündigten die wichtigsten deutschen Hersteller gemeinsam mit dem Unternehmen Ford an, ein europäisches Netz zum Laden von Elektrofahrzeugen aufzubauen. Die durchschnittliche Entfernung zwischen den Ladestationen auf den definierten Strecken sollte 120 Kilometer niemals überschreiten. Die Europäische Kommission genehmigte im April 2017 die Gründung eines Joint-Venture Unternehmens. An der Gründung beteiligt waren die BMW Group, die Daimler AG, die Ford Motor Company sowie der Volkswagen-Konzern. Später schloss sich die komplette Hyundai Motor Group dem Vorhaben an. Shell und Renault haben im Rahmen ihrer Suche nach neuen Partnern, ebenfalls Angebote in Höhe von insgesamt einer halben Milliarde Euro abgegeben.
Woher kommt der Name Ionity?
Der Name des Unternehmens wurde im November 2017 enthüllt. Der Name setzt sich aus den Begriffen Unity und Ion zusammen. Erklärtes Ziel ist der Aufbau und Betrieb eines Netzes von Schnellladestationen für Elektrofahrzeuge mit hoher Kapazität entlang wichtiger europäischer Verkehrskorridore. Der Hauptsitz von Ionity befindet sich in München. Darüber hinaus wurde eine Niederlassung mit Büros in Oslo gegründet. Ionity glaubt fest an die Durchsetzung der Elektromobilität. Und noch direkter an eine Elektromobilität ohne Einschränkungen. Ionity will, dass jeder mit einem Elektrofahrzeug auf Reisen gehen kann. Ganz selbstverständlich, wie dies heute mit einem Benzinwagen möglich ist. Reichweiten oder Ladestationen sollen kein Thema mehr sein. Die Freiheit des Autofahrens, muss laut Ionity auch für Elektrofahrzeuge in der ganzen EU gewährleistet sein.
Source: Ionity
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